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Keller & HOF

Wir machen Weine, die wir selber gerne trinken: biologisch angebaut, ohne Zusätze und ohne Schnörkel.


Seit etwa zehn Jahren haben wir unser Weingut in Gambach, einem kleinen Ort in Franken, etwa eine halbe Stunde nordwestlich von Würzburg. Menschen, die noch nie in dieser Ecke waren, sind oft erstaunt, weil sie hier keine so imposanten Steilhänge vermutet hätten. Es waren diese Steilterrassen am Main und die alten Reben, die uns hierhergezogen haben. Weil wir beide nicht aus Winzerfamilien kommen, gab es kein Weingut anderswo, das hätte übernommen werden können: wir haben uns Gambach ausgesucht.

Was uns Wichtig ist

Mit den Weinen, für die Franken damals bekannt war – überreif und fruchtig – konnten wir allerdings nie viel anfangen. Wir verstehen unsere Weine immer von der Säure her: von der Frische, der Eleganz und der Lebendigkeit. Wir wollen, dass sie ihren Ort ausdrücken, und wir haben das Gefühl, dass übermäßige Reife oder Aktionismus im Keller von dieser Verbindung nur ablenken. 

Der Großteil unserer Reben steht verteilt im Gambacher Kalbenstein: Sylvaner ist unsere wichtigste Rebsorte, aber es gibt auch etwas Müller Thurgau, Riesling und Spätburgunder. Wir haben außer dem Kalbenstein auch noch ein paar weitere Parzellen. Unser aller erster Weinberg war tatsächlich südöstlich von Würzburg, im Casteller Kirchberg. Weil wir die Lage und ihre alten Sylvaner-Reben so lieben, wollten wir sie auch dann nicht aufgeben, als wir 2014 nach Gambach gezogen sind. Dazu kommen ein paar winzige Anlagen in Wasserlos, Klingenberg und Michelbach.

Wie wir Arbeiten

Die Bewirtschaftung der Weinberge erfolgt biologisch zertifiziert. Auf eine Zertifizierung der Arbeiten im Keller haben wir bewusst verzichtet, außer dem Zusatz einer kleinen Menge Schwefel vor der Füllung passiert hier nichts und spart uns so einen nicht unerheblichen Dokumentationsaufwand. Die allermeisten Arbeiten im Weinberg erfolgen von Hand, schon allein, weil man in den Steilterrassen im Kalbenstein ohnehin nicht mit einem Traktor herumfahren könnte – aber auch aus Überzeugung, weil wir die Böden nicht verdichten wollen. Zur Gesunderhaltung der Reben und Trauben greifen wir klassischerweise auf geringe Mengen Kupfer und Schwefel zurück.

Geerntet wird von Hand in kleine Kisten. Außer den Rotweinen, Rosés und unseren zwei maischevergorenen Sylvanern (Flow und Schale, Stiel & Stengel) werden alle Trauben direkt gepresst: unsere großen Weine mit einer kleinen Korbpresse, alle anderen mit einer 50 Jahre alten Presse. In beiden Fällen darf sich anschließend der grobe Trub über Nacht absetzen, bevor wir den Saft für die Gärung in Fässer füllen. Alle unsere Weine, auch im Einstieg, vergären und reifen im gebrauchten Holz (die gelegentlich nötige Neuanschaffung einzelner Fässer mal ausgenommen). Die Größen reichen dabei von 110 Litern (unser kleinstes Fass – mehr gibt die wurzelechte Parzelle Rosenrain nicht her) bis zum 1200 Liter Stückfass.

Alle Weine sind spontanvergoren, machen den BSA, sind ungeschönt, unfiltriert und werden erst bei der Abfüllung minimal geschwefelt. 

worauf es uns ankommt

Bei der Ernte achten wir weniger auf Oechsle, sondern mehr auf einen stimmigen Gesamteindruck mit Augenmerk auf einer Balance zwischen Frische, Spannung und Lebendigkeit. Und das hat für uns weniger mit fruchtigen Aromen zu tun als mit der Textur. Zudem erlauben die alten Reben und kargen Böden der Steinterrassen stimmige, in sich ruhende Weine mit niedrigen Alkoholwerten zu erzeugen.

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